Eva Quistorp

Eva Quistorp

Eva Quistorp, geboren 1945, studierte Evangelische Theologie, Germanistik und Politikwissenschaft in Berlin an der Freien Universität.

Sie war Lehrerin und arbeitete viele Jahre für feministische, Umwelt- und Friedensprojekte in Westdeutschland und organisierte diese auf europäischer Ebene in der Zeit vor Internet und KI.

In den 80er Jahren war sie eine der führenden Köpfe der neuen Frauen-, Friedens- und Umweltbewegung und der bundesweiten Koordination der Friedensbewegung in Westdeutschland und zusammen mit ihrer Freundin Petra Kelly im Präsidium des BBU. Sie war Organisatorin der großen Friedenskundgebungen in Bonn und Europa zwischen 1981-1984 und Rednerin auf der New Yorker Kundgebung am 12.Juni 1982 auf der Bühne mit Joan Baez, Pete Seeger, Harry Belafonte, Heinrich Böll und Willy Brandt. Sie war Mitorganisatorin von Frauenfriedensmärschen gegen Atomwaffen in Europa und weltweit mit den skandinavischen Frauen für den Frieden. Zusammen mit Petra Kelly und Josef Beuys war sie 1979-1980 Mitbegründerin der deutschen grünen Partei und der Heinrich-Böll-Stiftung 1987.

Sie wurde Mitglied des Präsidiums der Grünen in Deutschland 1986-1988 und Mitglied des Europäischen Parlaments 1989, gerade rechtzeitig, um sich gegen das Massaker von Tianmen in China zu stellen und den Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs in Europa mit ihren Freunden von Solicarnosc und Charta 77 zu begleiten, die sie seit dem Einmarsch der UdSSR-Truppen in Prag 1968 viele Jahre lang unterstützt hatte. Sie arbeitete im Präsidium des Internationalen Friedensbüros mit Cora Weiss und May BRitt Theorin sowie zuvor in der European Nuclear Disarmament END mit Mary Kaldor, Mient Jan Faber, Edward Thompson und Rudolf Bahro.

Seit 1980 brachte sie Frauen-, Umwelt-, Menschenrechts- und Friedenspolitik und Klimanetzwerke auf den globalen UN-Konferenzen ein, wie in Kopenhagen 1980, Nairobi 1985, Rio 1992, Wien 1993, Peking 1995, Istanbul 1996, Bonn 2001, Warschau, 2013, Bonn 2017.

Sie initiierte die erste KSZE der Frauen in Berlin 1990 mit ihrer Freundin Margarete Papandreou vom Frauengipfel, mit der sie Gorbatschovs und Schewardnaze 1987-1988 und Mandela und Bischof Tutu zwischen 1992-1994 traf. Sie ist Mitverfasserin der UN-Resolution 1325 zur Einbeziehung von Frauen in die Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung nach den traurigen Erfahrungen von Frauen in Bosnien und Ruanda und Mitverfasserin des Kapitels Umwelt der Aktionsplattform von Peking. Zusammen mit ihrer Freundin Bella Abzug ist sie Mitbegründerin der Gruppe der Bürgermeisterinnen bei der UNO, die auf der UNO-Konferenz von Rio 1992 und der Frauenagenda 21 gegründet wurde.
Zusammen mit Alexandra Wandel organisierte sie die erste globale Frauen-Klimakonferenz auf der Un-Klimakonferenz in Berlin im April 1995 und verfasste die Dokumentation “Solidarität im Treibhaus”. Sie besuchte den Atomreaktor von Tschernobyl bei Kiew und sprach auf dem Maidan 1991 gegen die Desinformation der Regierungen und besuchte Kinder von Tschernobyl in Minsk. Sie unterstützte das Memorial in Russland und den Maidan in der Ukraine seit Gorbatschow-Zeiten und die Charta von Paris, die jetzt durch Putins Diktatur und Kriege und Propaganda zerstört werden.

Sie ist Beraterin von UNWOMAN Deutschland und der Böll-Stiftung und Mentorin für viele junge Frauen und Menschenrechtsaktivisten aus der Ukraine, Weißrussland, Russland, Hongkong, Myanmar, Iran, Afghanistan, NIgerien und NIcaragua in den letzten 23 Jahren, als der Raum für Demokratien durch die wilde Globalisierung und die globalen sogenannten sozialen Medien und viele Krisen und Kriege zu schrumpfen begann. Sie hat viele Bücher und Appelle veröffentlicht, wie den 24. Mai-Frauenfriedensappell mit PNND im Pandemiejahr 2021 am 24. Mai, dem internationalen Frauenaktionstag für Frieden und Abrüstung. Außerdem war sie 20 Jahre lang Wahlbeobachterin des EP, bis Mandela gewählt wurde.

Sie ist Seniorberaterin des World Future Council.