Die Vision des Projektes
Costa Rica ist schon jetzt ein Vorreiter, wenn es um erneuerbare Energien geht. Seit 2014 werden ungefähr 95%-98% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen produziert und bieten nahezu der gesamten Bevölkerung Zugang zu Energie. Trotz der fast 100%-igen Stromerzeugung aus EE stammen immer noch rund 70% der gesamten Energie des Landes aus Öl und Gas, welche weiterhin für Transport, industrielle Wärmeprozesse oder Aktivitäten wie Kochen genutzt werden. Währenddessen hat Costa Ricas Präsident Carlos Alvarado versprochen, die Wirtschaft des Landes vollständig zu entkarbonisieren und das lateinamerikanische Land zum ersten klimaneutralen Land der Welt zu machen. Darüber hinaus hat die Regierung im Februar 2019 ihren Dekarbonisierungsplan vorgestellt, um den Pariser Klimaabkommen gerecht zu werden und die Treibausgasemissionen Costa Ricas bis 2050 auf Null-Nettoemissionen zu senken und eine inklusive, ökologische Wirtschaft voranzutreiben.
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Weitere InformationenEin politischer Dialog mit verschiedenen Interessenvertretern aus Regierung, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft etc. ist daher unabdingbar, um eine wirksame und sozial gerechte Umsetzung zu garantieren. Der World Future Council hat sich mit der in Costa Rica ansässigen Organisation La Ruta del Clima zusammengetan, um einen solchen Multiakteurs-Prozess zu ermöglichen. Daraus soll ein gemeinsamer Strategieplan hervorgehen, der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und die Perspektiven und Bedürfnisse der Zivilgesellschaft, Industrie, Wissenschaft, des Privatsektors und verschiedener Regierungsstellen berücksichtigt. Die technische Roadmap wird vom Institute for Sustainable Futures (ISF) der University of Technology Sydney erstellt und wendet das One Earth Climate Model auf Costa Rica an.
Das Ziel des Projektes ist es die nationalen Ambitionen zu unterstützen und zu einem nachhaltigen und emissionsarmen Energiesystem mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien zu stärken. Auf globaler Ebene wird Costa Ricas Vorreiterrolle in der Energiewende dabei unterstrichen und als positives Beispiel für die internationale Staatengemeinschaft dienen.
Aktivitäten
Der erste Multi-Stakeholder Workshop fand am 23. Juli 2019 in San José statt. Dort versammelten sich RegierungsvertreterInnen, Energieversorger, WirtschaftsvertreterInnen, Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), Zivilgesellschaft und ForscherInnen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Costa Rica 100% erneuerbare Energien erreichen wird und würdigten die Ambitionen der Regierung zur Realisierung dieses Ziels. Allerdings äußerten die Teilnehmer Bedenken bezüglich der technischen und finanziellen Herausforderung der Stromkapazitätserhöung, um die gesamte Wirtschaft zu dekarbonisieren, wobei die größte Herausforderung im Mobilitätssektor liegt. Sie wiesen auch auf die sozialen Ungleichheiten hin, die in Costa Rica in den vergangenen Jahren zugenommen haben, und stellten die Möglichkeiten einer sozialgerechten Energiewende für Costa Rica dar.
Wie Andrea Meza, Direktorin für Klimawandel, Ministerium für Umwelt und Energie, erklärt, trägt dieses Projekt dazu bei, die Bedeutung des Dekarbonisierungsplans zu verstehen, da dieser in eingängigen Dialogen über die Energiewende diskutiert wird und aufgezeigt wird wie jeder dazu beitragen kann die Energiewende voran zu treiben und ein sozial gerechtes Energiesystem zu ermöglichen.