Foto © Markus Mielek Future Policy Award

Future Policy Award Gewinner verkündet:

Future Policy Award 2021 kürt die fünf besten Gesetze zum Schutz vor gefährlichen Chemikalien

Vorbildliche Gesetze zum Schutz vor Chemikalien aus Kolumbien, Kirgisistan, den Philippinen, Sri Lanka und Schweden werden mit dem „Polit-Oscar“ ausgezeichnet.

Genf, Hamburg, Nairobi, Paris, 29. Juni 2021 – Fünf inspirierende, effektive Gesetze zum Schutz vor gefährlichen Chemikalien werden mit dem Future Policy Award 2021 ausgezeichnet. Der auch als Polit-Oscar bekannte Preis würdigt Gesetze, die bessere Lebensbedingungen für heutige und zukünftige Generationen fördern. Jedes Jahr wird ein Politikfeld ausgewählt, in dem innovative Lösungen besonders wichtig sind. 2021 widmet sich der Preis den besten politischen Lösungen, die gefährliche Chemikalien regulieren oder verbieten, um schädliche Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern. Von 55 nominierten Gesetzen aus 36 Ländern wurden zwei Gesetze in der allgemeinen Kategorie „Chemikalien während des gesamten Lebenszyklus“ mit Gold prämiert. Zu speziellen Themen wurden drei Sonderpreise vergeben. Die folgenden Gesetze wurden ausgezeichnet:

Gold

  • Kirgisistan: Beschluss Nr. 43 über die Genehmigung des Einstufungssystems für Chemikalien und Vorschriften zur Gefahrenkennzeichnung – Etikettierung und Sicherheitsdatenblatt (2015). Kirgisistan machte die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien durch GHS (Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals) rechtsverbindlich – eine Regelung, die am Arbeitsplatz, im Transportwesen, für Konsumgüter, für Pestizide und Arzneimittel verwendet werden kann.
  • Schweden, Stockholm Region: Ausstiegsliste für umwelt- und gesundheitsgefährdende Chemikalien (2012-2016, geändert 2017-2021). Die Region Stockholm reduzierte den Einkauf und die Beschaffung vieler giftiger Chemikalien, darunter mehrere, die Krebs verursachen können.

Sonderpreise

  • Sonderpreis ‘Hochgefährliche Pestizide’, Sri Lanka: Pestizidkontrollgesetz Nr. 33 (1980, geändert 1994, 2011, 2020) und Nationale Politik und Aktionsplan zur Prävention von Selbstmord (1997). Das Gesetz sorgt dafür, dass nur noch die weniger gefährlichen Pestizide verfügbar sind, was die Suizidrate um 70 Prozent reduziert hat.
  • Sonderpreis ‘Blei in Farben’, Philippinen: Chemische Kontrollverordnung für Blei und Bleiverbindungen (CCO, 2013-24). Die Philippinen sind das erste südostasiatische Land, das erfolgreich eine Gesetzgebung für bleisichere Farbe eingeführt hat.
  • Sonderpreis ‘Arzneimittelrückstände in der Umwelt’, Kolumbien: Beschluss Nr. 371 zur Merkmalsfestlegung von Managementplänen bezüglich der Rückgabe pharmazeutischer Produkte und abgelaufenen Arzneimitteln (2009). Kolumbien schuf das erste erfolgreiche Programm zur obligatorischen Medikamenten-Entsorgung in Lateinamerika.

Am 6. Juli 2021 werden wir die Gewinnergesetze des Future Policy Award 2021 mit einer hochrangigen, virtuellen Preisverleihung würdigen. Registrieren Sie sich unter: https://old.worldfuturecouncil.org/fpa-2021-ceremony/. Im Anschluss werden die Gewinner beim Berlin Forum on Chemicals and Sustainability am 8. Juli 2021 vorgestellt.

Der Preis wird seit 2009 von der Stiftung World Future Council organisiert und in diesem Jahr in Partnerschaft mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), dem Strategischen Ansatz zum Internationalen Chemikalienmanagement (SAICM), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dem Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) verliehen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die weltweite Verbreitung gefährlicher Chemikalien erfordert ein weltweites Engagement für einen sicheren und umweltfreundlichen Umgang mit diesen Stoffen. Durch die diesjährige Preisauswahl lenkt der Future Policy Award die Aufmerksamkeit auf Gesetze, die genau dafür sorgen: Mensch und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien zu schützen. Kolumbien, Kirgisistan, Schweden, Sri Lanka und die Philippinen haben mutige Regelungen vorzuweisen, die diesen Preis verdienen. Ich wünsche mir, dass sie andere Länder zu ehrgeizigeren politischen Maßnahmen im Chemikalienbereich inspirieren.”

„Chemikalien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist ein verantwortungsvoller Umgang mit ihnen! Wir können die zunehmende Vergiftung unseres Planeten nicht weiter hinnehmen. Besonders Kinder leiden unter den Folgen. Die Gewinner des Future Policy Award 2021 liefern den Beweis, dass durch gute Gesetze viel erreicht werden kann“, stellt der Unternehmer Prof. Dr. Michael Otto heraus. Prof. Dr. Otto ist Mitgründer und Ehrenratsmitglied des World Future Council.

Achim Steiner, Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), ergänzt: „Jedes Jahr kommen um die 1.500 neue Chemikalien auf den Markt. Viele von ihnen wurden nie auf Sicherheit und Toxizität getestet und können irreversible Schäden an der Gesundheit von Menschen, Fauna, Flora und Ökosystemen verursachen. Die mit dem Future Policy Award 2021 ausgezeichneten Gesetze aus Schweden, Kirgisistan, Kolumbien, den Philippinen und Sri Lanka sind wirkungsvolle Lösungen, die kritische Aspekte dieser globalen Herausforderung angehen.“

Mehr Information erhalten Sie unter:

https://old.worldfuturecouncil.org/de/p/2021-schutz-vor-gefaehrlichen-chemikalien

https://old.worldfuturecouncil.org/de/p/gefaehrliche-chemikalien

PRESSEKONTAKT

Anna-Lara Stehn

Media & Communications Manager

anna-lara.stehn@worldfuturecouncil.org

Über den Future Policy Award

Jedes Jahr werden die wirkungsvollsten politischen Maßnahmen zur Bewältigung der dringlichsten Herausforderungen der Menschheit durch den Future Policy Award ausgezeichnet. Der Future Policy Award ist die erste und einzige globale Auszeichnung, die Gesetze aufgrund ihrer Wirksamkeit für heutige und zukünftige Generationen würdigt. Das Ziel der Auszeichnung ist es, die weltweite Aufmerksamkeit auf vorbildliche Gesetze zu lenken und somit politisches Handeln voranzutreiben. Seit 2010 vergibt der World Future Council diesen Preis in Zusammenarbeit mit UN-Organisationen und der IPU.

Über die Stiftung World Future Council

Der World Future Council (WFC) verfolgt das Ziel, unseren Kindern und Enkeln einen gesunden, nachhaltigen Planeten mit gerechten und friedlichen Gesellschaften zu übergeben. Um dies zu erreichen, identifizieren, entwickeln, beleuchten und verbreiten wir zukunftsgerechte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Menschheit und fördern deren Umsetzung weltweit. Der Rat besteht aus 50 internationalen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur. Jakob von Uexküll, der Gründer des Alternativen Nobelpreises, hat den World Future Council 2007 ins Leben gerufen. Wir sind als gemeinnützige Stiftung in Hamburg registriert und finanzieren unsere Arbeit über Spenden und institutionelle Partnerschaften.

Partnerorganisationen

 

Über das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und den Strategischer Ansatz zum Internationalen Chemikalienmanagement (SAICM)

https://www.unep.org/

http://www.saicm.org/

Über die Internationale Arbeitsorganisation (ILO)

https://www.ilo.org/

Über die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

https://www.oecd.org

 Über das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)

https://www.undp.org/

Über das Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR)

https://unitar.org/

   

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

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Mit Unterstützung der Michael Otto Stiftung und der Jua Foundation