Zusammenfassung der Konferenz „Gesunde Kinder auf einem gesunden Planeten: Erfolgsfaktoren für eine giftfreie Zukunft“
Online-Konferenz am 19. Mai 2022
Ausgerichtet und organisiert vom World Future Council zusammen mit dem Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) & Healthy Babies Bright Future (HBBF), unterstützt von dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Umweltbundesamt (UBA), der Michael Otto Stiftung und der Jua Stiftung.
Die Umweltverschmutzung ist neben dem Klimawandel und dem Verlust der biologischen Vielfalt eine der drei größten globalen Krisen. Vor allem die chemische Verschmutzung ist zu einer großen Bedrohung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit geworden. Toxische Metalle, hochgefährliche Pestizide und Umwelthormone sind unter anderem jedes Jahr für 1,7 Millionen vorzeitige Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Darüber hinaus erhöht die Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien und Umweltverschmutzung in der Kindheit das Risiko, später im Leben an einer Krankheit wie Krebs oder einer Behinderung zu erkranken, erheblich. Dies hat mehrere Regierungen dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen. Vorbildliche Maßnahmen zum Schutz der heutigen und künftigen Generationen vor giftigen Chemikalien wurden mit dem Future Policy Award 2021 ausgezeichnet. Wir brauchen jedoch dringend weitere Regierungen, die diesem Beispiel folgen! Um weitere politische Maßnahmen anzuregen und bestehende Lösungen aufzuzeigen, haben wir eine Online-Konferenz mit dem Titel „Healthy Planet, Healthy Children: Success Factors For A Future Without Toxics“ (Erfolgsfaktoren für eine Zukunft ohne Giftstoffe) am 19. Mai 2022 im Vorfeld von Stockholm+50 und in Partnerschaft mit dem Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) und Healthy Babies Bright Futures (HBBF), unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Umweltbundesamt (UBA), der Michael Otto Stiftung und der Jua Foundation durchgeführt. Die Veranstaltung brachte internationale Expert:innen aus Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und Politik zusammen, die ihre Erkenntnisse darüber austauschten, wie sich gefährliche Chemikalien auf die Gesundheit von Kindern auswirken, und über die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Chemikalienpolitik, inspirierende preisgekrönte Maßnahmen und eine Reihe nützlicher politischer Empfehlungen diskutierten, um den Schutz vor gefährlichen Chemikalien zu verbessern.
Gesunder Planet, gesunde Kinder – wie ist der Stand der Dinge?
Die Konferenz wurde von unserer Vorstandsvorsitzenden Alexandra Wandel eröffnet, die die Dringlichkeit internationaler Maßnahmen angesichts der Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern hervorhob und gleichzeitig einen ermutigenden Ausblick gab: „Eine giftfreie Zukunft liegt in unserer Reichweite. Sie ist möglich.“ (05:20)
Die Eröffnungsrede von Jesper Lindholm, politischer Berater der schwedischen Klima- und Umweltministerin Annika Strandhäll (07:13), unterstrich die dringende Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zum Schutz der Gesundheit von Kindern vor dem schädlichen Einfluss einer chemisch belasteten Umwelt: „Die Gesundheit unserer Kinder ist ein dringendes Thema, es geht um unsere Zukunft und die Gerechtigkeit zwischen den Generationen.“ (07:31)
Anschließend hielt Nikhil Seth (11:33), stellvertretender UN-Generalsekretär und Exekutivdirektor des Instituts für Ausbildung und Forschung der Vereinten Nationen (UNITAR), eine Leitvortrag, in dem er sich auf die Allgegenwart von Chemikalien in unserem täglichen Leben konzentrierte und darauf, wie sich dies insbesondere auf Kinder auswirke: „Kinder sind die Gruppe, die am stärksten von den Auswirkungen chemischer Stoffe in der Gesellschaft betroffen ist, da sich ihr Körper noch in der Entwicklung befindet und sie Chemikalien langsamer abbauen als Erwachsene“ (12:34). Darüber hinaus wies er auf die negativen Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber Chemikalien, Armut, Kinderarbeit und dem eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung hin und schlug vor, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der Gesetzgebung, Kommunikation und Bildung kombiniert.
Dr. Monika MacDevette (17:22), Leiterin der Abteilung Chemikalien und Gesundheit beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), ging in ihrer Grundsatzrede weiter auf dieses Thema ein, indem sie am Beispiel von Blei, Quecksilber, Pestiziden und Düngemitteln explizite Zusammenhänge zwischen umweltbedingten Schadstoffquellen und der Gesundheit von Kindern herstellte und über die Arbeit von UNEP berichtete.
Abschließend stellte Samia Kassid (29:05), Senior Programm-Managerin im Kinder- und Jugendrechteteam beim World Future Council, sieben politische Empfehlungen vor, die den von Nikhil Seth vorgeschlagenen ganzheitlichen Ansatz widerspiegeln und die Notwendigkeit eines stärkeren Fokus auf die Gesundheit von Kindern und eines kinderrechtsbasierten Ansatzes bei der Regulierung und Bekämpfung chemischer Verschmutzung betonen würden: „Handeln Sie so, als ob das Leben von Millionen von Kindern in Gefahr ist; denn das ist es“ (29:44).1
Nach dieser bemerkenswerten Eröffnungsitzung konnten die Teilnehmer an einer von zwei Breakout-Sitzungen teilnehmen, die sich entweder mit hochgefährlichen Pestiziden oder mit toxischen Metallen befassten.
Die gefährlichen Assistenten: Hochgefährliche Pestizide (HHPs)
Die Sitzung über hochgefährliche Pestizide (HHPs) wurde von Renate Künast, Mitglied des Bundestages und ehemalige deutsche Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, moderiert. Sie führte in das Thema ein, indem sie über die schwerwiegenden Gesundheitsrisiken informierte, die von HHPs ausgehen. Dazu zählen tödliche und nicht-tödliche (unbeabsichtigte) Vergiftungen sowie die Selbstvergiftung, die „weltweit die häufigste Selbstmordmethode“ sei (02:41). Sie wies auch auf die unverhältnismäßige Auswirkung auf Kinder hin und darauf, dass „der Konsum weltweit zunimmt“ (01:54) und dass es dringend notwendig sei, „in dieser Angelegenheit mutige Maßnahmen zu ergreifen“ (03:25).
Um ein vielversprechendes Beispiel für ein solches „mutiges Handeln“ zu geben, begann die Sitzung mit einem Interview mit Sundar Anbalagan (07:37), dem Geschäftsführer der Sikkim Organic Farming Development Agency in Indien. Sikkim ist der erste zu 100 % ökologisch wirtschaftende Staat der Welt, und diese Leistung wurde 2018 mit dem Future Policy Gold Award gewürdigt. Herr Anbalagan wies zunächst darauf hin, dass der Ausgangspunkt die Erhaltung der biologischen Vielfalt gewesen sei, was zu einer umfangreichen Vorbereitungsphase führte, um Sikkim vollständig ökologisch zu gestalten: „Die Vorbereitungsarbeit umfasste die Schulung von Landwirt:innen [und] allen Interessengruppen, die Schaffung institutioneller Mechanismen, Infrastruktur und Einrichtungen und sogar Pilotprojekte“ (11:48). Darüber hinaus erklärte er, dass die Umsetzung und Optimierung einer Politik ein fortlaufender Prozess ist, indem er zeigte, wie nach der Umstellung Sikkims auf ökologischen Landbau im Jahr 2016 eine Wertschöpfungskette zur Unterstützung der Landwirte geschaffen wurde. Die Landwirte wurden in Organisationen zusammengeschlossen, und es wurden Vermarktungsmaßnahmen ermöglicht, wobei letztere auch junge Menschen dazu ermutigen sollen, in diesem Sektor zu arbeiten. Wenn Sie mehr über Bio-Sikkim erfahren möchten, können Sie sich den Film, der nach dem Interview gezeigt wurde, hier ansehen.
Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für politisches Handeln zum Thema gefährliche Pestizidefolgte mit einem Kurzfilm (15:45). Der Film berichtete über die Auswirkungen von Sri Lankas Pestizidkontrollgesetz Nr. 33 (1980, geändert 1994, 2011, 2020) und dem Nationalen Politik- und Aktionsplan zur Verhinderung von Selbstmord (1997). Diese Maßnahmen wurden gemeinsam mit dem Future Policy Special Award 2021 ausgezeichnet, weil sie dazu beigetragen haben, die Selbstmordrate in Sri Lanka (einst eine der höchsten weltweit) enorm zu senken.
Die anschließende Diskussion (25:48) konzentrierte sich auf Fragen der Verknüpfung von Gesundheitspersonal und der Gesundheit von Kindern. Gamini Manuweera (27:35), unabhängiger Berater für chemisches Risikomanagement am Center für Pestizid Suizidprävention (CPSP) an der Universität Edinburgh, wies zunächst auf „den Mangel an auf Kinder ausgerichteten Strategien, Gesetzen und Maßnahmen“ (28:48) hin, insbesondere in Entwicklungsländern, und daher auf die Notwendigkeit „gezielter Maßnahmen für hochgefährliche Pestizide im Zusammenhang mit der Gesundheit von Kindern“ (31:26), einschließlich des Schutzes vor Exposition und der Beschränkung des Zugangs zu hochgefährlichen Pflanzenschutzmitteln.
Gerold Wyrwal (32:19), Landwirtschaftsbeauftragter für Pestizidmanagement bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), sprach im Namen von Baogen Gu, Senior Landwirtschaftsbeauftragter Schädlingsbekämpfung und Pestizideinsatz bei der FAO. Er sagte, dass eines der größten Probleme im Zusammenhang mit der Regulierung von HHPs darin bestehe, dass, obwohl „alle wichtigen Akteure sagen, dass es einige wirtschaftlich machbare Alternativen gibt“ (34:34), die Landwirt:innen auf dem Feld oft nicht das Gefühl haben, dass es diese gebe. Daher sei es zwar wichtig, diese Fragen bei den Mitgliedstaaten anzusprechen und globale politische Vereinbarungen zu treffen, aber es sei auch von Bedeutung, technische und finanzielle Unterstützung zu leisten.
Gamini Manuweera (36:20), der an der Entwicklung und Umsetzung der politischen Maßnahmen in Sri Lanka beteiligt war, wurde gebeten, sich zu den Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zu äußern: „Die beiden Punkte, die mir einfallen, sind die effektive Zusammenarbeit mit den Behörden, natürlich mit dem Gesundheitssektor, dem Landwirtschaftssektor und der Forschung und Beratung. Und nicht zuletzt der politische Segen auf höchster Ebene, um dies zu unterstützen; das war wirklich ein wichtiger Faktor, der es uns ermöglichte, all diese verschiedenen Sektoren und Probleme zu bearbeiten, um eine nachhaltige Situation im Land zu erreichen“ (38:28).
In diesem Zusammenhang erläuterte Ingrid Fritsche (42:31), Projektmanagerin für den Future Policy Award beim World Future Council (WFC), die Aspekte, die eine vorbildliche Politik ausmachen, indem sie auf die sieben Prinzipien für das Recht der nachhaltigen Entwicklung verwies, die von der International Law Association vertreten werden, und auf die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes hinwies. Im Einklang mit dem Ziel des WFC, die besten politischen Lösungen zu präsentieren und zu verbreiten, wandte sich die Diskussion dann der Frage zu, wie erfolgreiche politische Maßnahmen anderswo umgesetzt werden können. Gamini Manuweera (48:01) erklärte, dass es angesichts des Beispiels Sri Lankas von entscheidender Bedeutung sei, dass Nichtregierungsorganisationen und Forschungsgruppen die Erfahrungen und Erkenntnisse an die globale Gemeinschaft weitergäben und dies auch täten. Gerold Wyrwal (51:24) fügte hinzu, dass „wir diese Erfolgsgeschichten brauchen, um andere Länder und politische Entscheidungstragende davon zu überzeugen, dass es tatsächlich möglich ist, dass es sich nicht nur um eine theoretische Aktivität handelt“ (51:36), und dass junge Menschen durch sie inspiriert werden müssen.
Schließlich äußerten sich alle Redner:innen zu den politischen Empfehlungen und den wichtigsten Erfolgsfaktoren (53:03): Sundar Anbalagan (01:04:26) erklärte, dass in Sikkim vor allem der „politische Wille“ (01:04:40) und die „politische Kontinuität des ökologischen Landbaus in unserem Bundesstaat uns wirklich geholfen haben, sowohl was die Gesundheit als auch was die Kosten angeht“ (01:05:06) sowie eine starke Konzentration auf das Thema. Gamini Manuweera (01:05:39) skizzierte die „Kommunikation, die Rolle der Medien und die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik“ (01:07:02), was bedeutet, dass es sehr wichtig sei, ein komplexes wissenschaftliches Thema verständlich und nachvollziehbar zu machen, „um diese Barriere zu durchbrechen“ (01:06:11). Gerold Wyrwal (01:07:21) behauptete, dass „Bewusstseinsbildung, der Austausch von Informationen und was auch immer kommt, der Schlüssel zu unserem Erfolg ist“ (01:07:26), ebenso wie Länder, die „Hand in Hand“ (01:08:03) arbeiten und Wissen sowie hochqualifizierte Akteur:innen teilen. Ingrid Fritsche (01:10:08) unterstrich schließlich die Bedeutung eines Multistakeholder-Ansatzes: „Es ist wirklich wichtig, die Menschen, die von diesen Maßnahmen betroffen sind, zu berücksichtigen und einzubeziehen, und zwar auf ganzheitliche Art und Weise, um wirklich alle Zielgruppen und die gefährdeten Bevölkerungsgruppen, aber auch die Industrie, also alle Interessengruppen, die sich dazu äußern müssen, einzubeziehen“ (01:11:03). Sie teilte auch mit, dass ihre Erfahrungen mit dem Future Policy Award zeigen, dass es sehr wichtig sei, dass die Politik nicht nur auf dem Papier gut sei, sondern auch richtig umgesetzt werde, und dass es manchmal nur eine Person brauche, um dies zu erreichen: „Es kommt auch auf einzelne Personen an, die die Extrameile gehen und wirklich großartige Politiken zustande bringen“ (01:12:20).
Der unsichtbare Feind: Toxische Metalle
Die Sitzung über giftige Metalle konzentrierte sich auf Blei in Farben und wurde von Eduardo Caldera Petit, SAICM-Programmbeauftragter und UNEP-Programmmanagementbeauftragter, moderiert. Er führte kurz in das Thema ein, indem er auf den Zusammenhang zwischen Bleiexposition und der Gesundheit von Kindern hinwies und feststellte, dass Bleiexposition laut WHO jedes Jahr 143.000 Todesfälle und 600.000 Fälle von geistiger Behinderung bei Kindern verursache: „Die Chemikaliensicherheit spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Gesundheit von Kindern und erfordert Maßnahmen zur Verabschiedung von Gesetzen und zur Umsetzung von Vorschriften, die notwendig sind, um unsere Kinder vor Bleiexposition zu schützen“ (01:17). Darüber hinaus hob er vielversprechende globale Entwicklungen im Rahmen von Projekten wie SAICM’s Global Best Practices on Emerging Chemical Policy Issues of Concern im Rahmen des Strategic Approach to International Chemicals Management (Globale vorbildliche Methoden zu neu auftretenden chemiepolitischen Fragen im Rahmen des strategischen Ansatzes für das internationale Chemikalienmanagement) hervor: „Im Rahmen dieses Projekts arbeiten wir mit über 35 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in sechs Ländern zusammen und unterstützen sie bei der Umstellung auf bleihaltige Farben, d. h. auf Farben, die kein Blei oder keinen Bleizusatz enthalten. Und wir zeigen mit diesem kleinen Pilotprojekt mit diesen KMU, dass die Umstellung auf bleifreie Farben machbar und realisierbar ist“ (03:50).
Nach dieser aufschlussreichen Einführung ging Angela Bandemehr (06:28), Internationale Programmmanergin Blei in Farbe bei der US-amerikanischen Umweltschutz Agentur (EPA) und Vorsitzende der Globalen Allianz zur Beseitigung von Blei in Farbe, auf die Auswirkungen von unreguliertem Blei auf die Gesundheit von Kindern ein und erläuterte, dass jetzt gehandelt werden müsse, da „eines von drei Kindern weltweit von Bleivergiftungen betroffen ist“ (08:33) und Kinder aus Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen unverhältnismäßig stark betroffen seien. Dies und die Tatsache, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Blei irreversibel seien, würden eher präventive als reaktive Ansätze erfordern: „Exposition zu verhindern ist wirklich der beste Weg, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden“ (09:33).
Im Anschluss an diese Einblicke wurde Joel Maleon (15:49), Senior Environmental Management Specialist im Department of Environment and Natural Resources-Environmental Management Bureau (DENR-EMB), von Herrn Caldera Petit zu seinen Erfahrungen auf den Philippinen befragt. Er war von Anfang an an der Umsetzung der philippinischen Chemikalienkontrollverordnung (CCO) für Blei und Bleiverbindungen (2013-2024) beteiligt, einer vorbildlichen Politik, die 2021 mit einem Future Policy Special Award ausgezeichnet wurde. Die Philippinen waren das erste südostasiatische Land, das durch die Anwendung eines Multistakeholder-Ansatzes erfolgreich eine Gesetzgebung für bleisichere Farben umsetzte. Er wies darauf hin, dass mehrere Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung des CCO entscheidend seien: „Der Schlüssel liegt darin, dass alle Beteiligten an ein Ziel glauben, und das ist die Sicherheit der Menschen und eine sichere Umwelt für alle“ (19:40). Abschließend erklärte er: „Ich denke, der Schlüsselfaktor Nummer eins ist ein Multi-Stakeholder-Ansatz bei der Entwicklung einer Politik. Und zweitens sollte jeder der Beteiligten in der Lage sein, einen Kompromiss einzugehen, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen“ (23:43).
Anschließend wurde die Diskussion eröffnet (24:04) und Angela Bandemehr, die an der Entwicklung des UNEP-Modellgesetzes und des Leitfadens für die Regulierung von Bleifarben beteiligt war, gab Einblicke in diese Arbeit sowie in ihre Arbeit mit der Globalen Allianz zur Beseitigung von Blei in Farbe (26:39). Sie unterstützte Herrn Maleons Argument eines gemeinsamen Ziels und erklärte, dass „die Allianz im Wesentlichen die Trommel auf globaler Ebene in Gang hält“ (27:46) und einen Multistakeholder-Ansatz verfolge: „Aufbauend auf dem Modellgesetz, auf dem, was in einem wirksamen Gesetz enthalten sein muss, muss man an die Einhaltung und Durchsetzung denken, während man ein Gesetz entwirft, so dass das Gesetz selbst die richtigen Bestimmungen für die Dokumentation und die Einhaltung enthält, um sicherzustellen, dass diejenigen, die von dem Gesetz betroffen sind, genau wissen, was sie tun müssen“ (30:51). Dies unterstreiche, wie wichtig es sei, den Schwerpunkt auf die Einhaltung und Durchsetzung von Rechtsvorschriften zu legen. Darüber hinaus unterstrich sie die Bedeutung globaler Erfahrungen, des Austauschs bewährter Praktiken und der Bewusstseinsbildung.
Anschließend teilte Shankar Prasad Paudel (34:17), Senior Abteilungs-Chemiker im nepalesischen Umweltministerium, mit, dass für Nepal Angela Bandemehrs letzter Aspekt, nämlich die Bewusstseinsbildung, derzeit der wichtigste Faktor sei, denn „die Menschen haben immer noch kein großes Bewusstsein über Bleivergiftungen“ (34:38). Er drängte auch darauf, bei der Umsetzung eines Gesetzes an mögliche Schwierigkeiten zu denken und im Vorfeld einen vielschichtigen Plan zu entwickeln.
Dr. Tadesse Amera (36:16), Ko-Vorsitzender des Internationalen Netzwerks für die Beseitigung von Schadstoffen (IPEN) und Exekutivdirektor der Pestizid-Aktion Nexus-Verband (PAN-Ethiopia), wies darauf hin, dass die äthiopische Verordnung zur Kontrolle von Blei in Farben Nr. 429 (2018), die in die engere Wahl für den Future Policy Award 2021 gekommen ist, der Schlüsselfaktor für die Umsetzung gewesen seien. Wie Samia Kassid in den politischen Empfehlungen im Eröffnungsplenum vorschlug, sollte so gehandelt werden, als ob das Leben von Millionen von Kindern auf dem Spiel stünde, eine rechtsverbindliche Regelung zu schaffen und „einen Weg in eine giftfreie Zukunft für die biologische Vielfalt der Umwelt zu schaffen“ (37:25). Er wies auch darauf hin, dass globale Maßnahmen, wie sie von der WHO und dem UNEP ergriffen würden, „auf die nationale Ebene durchschlagen müssen, damit Regierungen, Zivilgesellschaft und Industrie ebenfalls zusammenarbeiten können“ (40:47), und dass insbesondere im globalen Süden eine angemessene Finanzierung erforderlich sei. Schließlich schlug er vor, weitere Bleiquellen in die künftige Entwicklung eines umweltverträglichen Managements einzubeziehen, zum Beispiel Blei-Säure-Batterien.
Herr Maleon (39:28) unterstrich zudem die Bedeutung von Information und Bildung, um das gemeinsame Ziel verständlich und umsetzbar zu machen: „Sie können eine gute Politik haben, Sie können ein gutes Gesetz haben, aber wenn auf der anderen Seite der Endverbraucher diese Politik nicht versteht, dann denke ich, dass sie nicht wie beabsichtigt funktioniert“ (39:53).
Schließlich teilte Angela Bandemehr (44:07) die vielversprechende Einsicht mit, dass die Erfahrungen mit bestehenden Strategien und dem Modellgesetz darauf hindeuten würden, dass viele Länder in Bezug auf die Regulierung von Blei „tatsächlich in der Lage waren, mit einem geringeren Aufwand an Ressourcen als üblich voranzukommen“ (44:42).
Was kann uns einer giftfreien Zukunft näherbringen? Über Politik, Erfolgsfaktoren und internationale Entwicklungen
Nach den aufschlussreichen und erfolgreichen Breakout-Sitzungen nahmen alle Teilnehmenden an der Abschlussplenarsitzung teil, die zunächst von Ingrid Fritsche und später von Anja Leetz, Beraterin – One Health bei der GIZ und Senior Beraterin beim World Future Council, moderiert wurde.
Zu Beginn tauschten Renate Künast und Eduardo Caldera Petit die wichtigsten Ergebnisse aus den parallelen Breakout-Sessions aus. In Bezug auf politische Maßnahmen zur Regulierung von gefährlichen Pestiziden hob Renate Künast (01:08) die wichtigsten Erfolgsfaktoren hervor: politischer Segen (d.h. politischer Wille); mindestens eine Person mit einem starken Anreiz, an dem Thema zu arbeiten; Zusammenarbeit und Kooperation; ein Multistakeholder-Ansatz; Erfolgsgeschichten sowie ein gemeinsames Ziel, z.B. „Wie können wir Lebensmittel auf nachhaltige Weise produzieren?“ (05:16).
Eduardo Caldera Petit (06:37) erklärte, dass für die Podiumsteilnehmenden in der Sitzung über toxische Metalle „die Koordinierung und das Engagement mehrerer Interessengruppen der Schlüssel ist“ (07:19): alle Interessengruppen sollten von Anfang an einbezogen werden (z. B. die Industrie), indem sie in die Koordinierungsbemühungen auf nationaler und internationaler Ebene integriert werden und Möglichkeiten geschaffen werden, Kompromisse zu finden. Er wies außerdem auf die Bedeutung eines starken gemeinsamen Ziels sowie von Organisationen wie der Global Alliance to Eliminate Lead Paint hin, die Unterstützung und Wissensaustausch über Grenzen hinweg ermögliche. Um eine Politik durchführbar zu machen, sei es außerdem unerlässlich, sich auf die Durchsetzung und Einhaltung der Vorschriften zu konzentrieren, was „angemessene Ressourcen und eine vorausschauende Planung“ erfordere (10:40). Schließlich hob er die Notwendigkeit hervor, vorhandenes Wissen zu verbreiten und verständlich zu machen: „Informations- und Aufklärungskampagnen sowie Veranstaltungen zur Sensibilisierung sind wichtig. Wenn eine gute Politik oder ein Gesetz von den Endnutzenden nicht verstanden wird, dann gibt es keinen Erfolg“ (10:49).
Zum Abschluss des einleitenden Teils teilte Samia Kassid (13:03) kurz die Ergebnisse einer Umfrage mit, an der sich alle Teilnehmenden beteiligen konnten und bei der sie gebeten wurden, eine der sieben politischen Empfehlungen zu wählen, die in der Eröffnungsplenarsitzung vorgestellt worden waren. Die meisten Teilnehmenden gaben an, dass sie die Empfehlung Nr. 7, nämlich „Schaffung von Wegen zu einer giftfreien Zukunft durch Anregung zur Bewertung und Einführung sichererer Alternativen“, als die wichtigste für ihr Land ansehen würden.
Anschließend eröffnete Ingrid Fritsche (14:49) die Abschlussdiskussion mit Tatiana Santos, Policy Manager – Chemicals & Nanotechnology beim Europäischen Umweltbüro, Dr. Linn Persson, Leiterin der internationalen Abteilung der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz (SSNC), Dr. Monika MacDevette, Leiterin der Abteilung Chemikalien und Gesundheit beim UN-Umweltprogramm (UNEP) und nicht zuletzt Malin Fijen Pacsay, Vorsitzende des Klima- und Nachhaltigkeitsausschusses für die Region Stockholm in Schweden (die Ausstiegslisten der schwedischen Region für umwelt- und gesundheitsgefährdende Chemikalien (2012-2016, überarbeitet für 2017-2021) wurden mit dem Future Policy Gold Award 2021 ausgezeichnet).
Dr. Linn Persson (16:33) ging zunächst auf ihre Forschungen zu den planetarischen Grenzen ein und erklärte, dass die Grenze der chemischen Verschmutzung eindeutig überschritten worden sei: „Das bedeutet, dass wir mit unserer eigenen Gesundheit experimentieren, mit den Ökosystemen, von denen wir abhängen“ (18:06). Sie betonte auch die Dringlichkeit, jetzt im Interesse der Kinder zu handeln: „Wie heute deutlich gemacht wurde, sind Kinder besonders gefährdet, wenn es um die Exposition gegenüber Chemikalien geht. Aber sie tragen natürlich auch das größte zukünftige Risiko, auf einem Planeten zu leben, auf dem heute auch fünf andere planetarische Grenzen überschritten worden sind“ (18:52). Daran anknüpfend wies Dr. Monika MacDevette (20:05) auf die Ungleichheit des Wissens über chemische Verschmutzung hin: „Ich habe zum Beispiel in Afrika gelebt und gearbeitet, wo die Menschen den Belastungen ausgesetzt sind und nicht über die Art von Informationen verfügen, von denen wir heute gehört haben. Sie sind sich also nicht bewusst, was mit ihrem Körper und ihren Kindern geschieht, und haben nicht die Möglichkeit, wie wir, entweder Veränderungen zu fordern oder Produkte auf dem Markt zu wählen“ (20:50). Daher sei es wichtig, die Aufklärungsarbeit voranzutreiben und für „vorhersehbare, nachhaltige Finanzen“ (21:56) zu sorgen, um sicherzustellen, dass gute Gesetze und politische Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden können. Dazu gehöre auch die Fähigkeit, “Dinge wie Schwarzmärkte und den illegalen Handel mit Chemikalien und Produkten zu unterbinden und Schlupflöcher zu finden, in denen Gesetze nicht durchgesetzt werden können, weil die Kapazitäten oder Ressourcen dafür nicht vorhanden sind“ (22:23). Nach Anja Leetz (23:09), die die Moderation übernahm, stellte Tatiana Santos (23:46) Beispiele vor, die zeigen, dass selbst in Europa das Chemikalienmanagementsystem (eines der fortschrittlichsten Systeme der Welt) versagen würde. Es „ist immer noch unzureichend, um unsere Gesundheit und die unserer zukünftigen Generationen zu schützen“ (24:03). „Wissenschaftler:innen beschreiben jetzt, dass Kinder mit alarmierenden, buchstäblich vorbelasteten PFOA- und PFOS-Werten geboren werden, sogar mit höheren Werten als ihre Mütter. Das bedeutet also, dass […] PFAS […] unsere Kinder heute noch beeinflussen; die Auswirkungen dieser Chemikalien werden noch für Generationen spürbar sein“ (26:23).
Es gibt jedoch Lösungen. Malin Fijen Pacsay (27:55) stellte dementsprechend die schwedischen Bemühungen zum Schutz vor chemischen Stoffen vor und gab einige Einblicke in die preisgekrönte Politik: „Wir haben zwei verschiedene Ausstiegslisten, eine für gefährliche Chemikalien und eine für verschiedene Produkte oder deren Verwendung in Produkten. Wir haben diese Listen für alle [öffentlichen Beschaffungsmaßnahmen] verwendet, um die am wenigsten gefährlichen auszuwählen, damit wir die gefährlichsten Chemikalien auslaufen lassen können“ (29:33).
Alle Redner:innen tauschten dann ihre Ansichten über die Erfolgsfaktoren aus: Dr. Monika MacDevette (30:54) betonte, wie wichtig die frühzeitige Einbeziehung aller Interessengruppen und die Integration verschiedener Perspektiven und Erfahrungen sei. Sie fügte außerdem hinzu, dass ein ganzheitliches Verständnis des jeweiligen Themas, z. B. Chemikalien, erforderlich sei: „Wir müssen wirklich damit beginnen, das, was wir unter Umweltverschmutzung und Chemikalien verstehen, auf eine viel ganzheitlichere Art und Weise zu betrachten als nur eine Chemikalie nach der anderen, das steht fest“ (33:34). Malin Fijen Pacsay (35:22) griff den letztgenannten Aspekt auf und betonte ebenfalls die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der wesentlich zum Erfolg der Stockholmer Ausstiegslisten beigetragen habe, da er die gefährlichsten Chemikalien identifiziert und diese für alle Akteure, die mit den Listen arbeiten, verständlich und zugänglich gemacht habe: „Ich denke, für uns ist die Einfachheit ein Erfolgsfaktor“ (36:42). Dr. Linn Persson (37:28) unterstrich die „Bedeutung eines guten Systems für die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien“ (37:42), indem sie auf das Global Harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) verwies.2 Sie erklärte, dass es wichtig sei, dass sich alle Länder auf ein Ziel einigen, „die Umsetzung [aber] wirklich hinterherhinkt“ (38:17). Eine erfolgversprechende Lösung wäre eine „Obergrenze“ für die Produktion: „Ohne eine Verringerung der Anzahl der verschiedenen Chemikalien in Produkten werden wir niemals in der Lage sein, die Kreislaufwirtschaft in unseren Materialströmen so zu verbessern, wie wir es uns vorgenommen haben. Wir wollen eine Kreislaufwirtschaft und so weiter, aber ohne eine Verringerung der Anzahl der Stoffe in unseren Produkten wird dies niemals möglich sein“ (39:20). Tatiana Santos (40:50) untermauerte diese Behauptung, indem sie sich auf das Vorsorgeprinzip bezog und meinte, „dass wir keine spezifischen und sehr detaillierten Risikobewertungen brauchen, sondern eine allgemeine Bewertung vornehmen und sagen: Okay, wenn die Chemikalie hochproblematisch ist und die Exposition übermäßig hoch ist, oder wenn sie sich auf gefährdete Bevölkerungsgruppen auswirkt, wie im Fall von Kindern, dann haben wir keine Zeit zu verlieren. Es ist sehr interessant, dass die Industrie die Sicherheit der Chemikalien nicht nachweisen muss, um sie zu vermarkten“ (46:24). Ihrer Meinung nach ist es daher unerlässlich, den „Markt nicht mehr über den Schutz“ (43:11) zu stellen.
Zum Abschluss (44:23) gaben alle Redner:innen einen Ausblick auf die internationalen Entwicklungen. Dr. Monika MacDevette (44:57) teilte mit, dass ihrer Erfahrung nach alle UN-Mitgliedsstaaten einen starken Willen zeigen, die chemische Verschmutzung zu bekämpfen, indem sie „solide Wissenschaft“ betreiben (45:42). UNEP wird sie dabei unterstützen: „Es gibt immer die Möglichkeit, den Wandel herbeizuführen, von dem die Regierungen selbst sagen, dass sie ihn wollen, und dass sie dabei Hilfe wünschen. Und wir haben wirklich eine große Chance, das jetzt zu tun“ (47:21). Tatiana Santos (48:03) ging auf den Fahrplan der Europäischen Kommission für Beschränkungen ein und nannte ihn einen „kühnen Ansatz“ (48:23), der, wenn er richtig angewandt würde, „die Beseitigung schädlicher Chemikalien in Europa erheblich beschleunigen wird“ (48:32), da er viel ganzheitlicher sei. Sie wies jedoch auch darauf hin, dass man die Beamt:innen genau beobachten müsse, um sicherzustellen, dass sie ihren Worten Taten folgen lassen und diesen Fahrplan für Beschränkungen auch wirklich umsetzen (50:09). Dr. Linn Persson (50:30) teilte mit, dass die erfolgreiche Erweiterung des Bewusstseins für die Verschmutzungskrise in den letzten 10 Jahren hier Hoffnung auf eine giftfreie Zukunft mache. In diesem Sinne erinnerte Dr. Monika MacDevette (52:06) schließlich alle Teilnehmenden daran, „dass jede:r Einzelne von uns etwas bewirken kann. Alles, was wir tun, alles, was wir einbringen, all unser Fachwissen, all unsere Leidenschaft, all unsere Netzwerke, alles: Vergessen Sie nie, dass Sie etwas bewirken können“ (52:12).
Alexandra Wandel schloss die Veranstaltung mit einem herzlichen Dank an das Team des World Future Council, insbesondere Ingrid Fritsche, Samia Kassid und Anna Bojanic, sowie an die technische Unterstützung (Damian Cramer, Auguste Meister) und das Medienteam (Nadine Kas, Anna Khomutkova), ohne die diese aufschlussreiche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Er enthält wichtige Fakten darüber, wie sich Chemikalien auf Kinder auswirken, sowie wichtige politische Maßnahmen und Schritte
Im Anschluss an diese wichtige Veranstaltung und anlässlich des Weltumwelttages (5. Juni 2022) haben der Weltzukunftsrat und das Institut für Ausbildung und Forschung der Vereinten Nationen (UNITAR) ihren neuen Bericht „Ein gesunder Planet für gesunde Kinder“ vorgestellt, der die wichtigsten Fakten darüber enthält, wie gefährliche Chemikalien die Gesundheit von Kindern beeinträchtigen, und der mit preisgekrönten politischen Maßnahmen inspiriert sowie die wichtigsten politischen Empfehlungen für eine giftfreie Zukunft hervorhebt. Unser vollständiger Bericht ist jetzt online verfügbar – Sie finden ihn unter diesem Link.
Mit vereinten Kräften ist eine giftfreie Zukunft möglich!
Diese Konferenzzusammenfassung wurde von Auguste Meister, Praktikantin für die Rechte von Kindern und Jugendlichen beim World Future Council, verfasst und von Nadine Kas, Werkstudentin im Medien- und Kommunikationsteam des World Future Council, vom Englischen ins Deutsche übersetzt.