Agrarökologie Initiative im Himalaya kommt in Gang

Erster Stakeholder-Workshop zum Thema “Scaling up Agroecology in the Himalayas”


Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Zu den diskutierten Herausforderungen gehörten Ernährungsunsicherheit und Unterernährung, Verfügbarkeit von Ackerland, geringe Arbeitsproduktivität, Klimawandel, Migration, Arbeitskräftemangel und Feminisierung der Landwirtschaft, Verlust der biologischen Vielfalt, Wasserknappheit, nicht nachhaltige Anbaumethoden, veränderte Bodennutzung und Bodendegradation, Bodengesundheit, Verstädterung, Verlust von Gemeinschaftswissen, Abhängigkeit von externen Inputs (insbesondere Düngemitteln), geringe Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Produktion, Lebensmittelimporte und die Auswirkungen der jüngsten Pandemie, zu einfache Ernährung, Armut und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln, agrarökologische Produkte, die nicht aus der Nische herauskommen, Zugang zu Märkten, unzureichende Wertschöpfung, Verluste nach der Ernte und Lebensmittelverschwendung, mangelnde Koordinierung und damit fehlende Konvergenz sowie das Fehlen von bergspezifischen Politiken, Programmen und Ansätzen.
  • Zu den hervorgehobenen Möglichkeiten gehörten die Agrarökologie als Übergangspfad, die Sensibilisierung der politischen Entscheidungsträger, der Wert eines eigenen Rechtsrahmens und einer nationalen Politik zur Förderung der Agrarökologie, die Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums für Agrarökologie, ein stärkeres Engagement der Geber und die Unterstützung des Kapazitätsaufbaus, die Ökosystemleistungen der Region, die Stärkung von Forschung, Lehre und Beratung, die Verbesserung der Wasserverteilung und der effizienten Wassernutzung, die Nutzung der Unterernährung als Ergebnisindikator für Armutsbekämpfungsprogramme, ernährungssensible Landwirtschaft und Integration nahrhafter Lebensmittel, Stärkung der lokalen Wirtschaft durch Verteilung und Beschaffung lokaler Lebensmittelkörbe, Investitionen und Zugang zu Finanzmitteln, Stärkung des Verbraucherbewusstseins, Förderung des Zugangs zu Märkten und Biomärkten, Preisanreize, Mechanisierung der Landwirtschaft, Bekämpfung von Ernteschäden, kommerzielle Produktion von Biodüngern und Pestiziden, Bildung von Erzeugergemeinschaften und Erzielung von Größenvorteilen, Agroforstwirtschaft, Subventionen für landwirtschaftliche Infrastruktur und Integration mit nicht landwirtschaftlichen Unternehmen wie dem Tourismus.

  • Der Wert wurde im Erfahrungsaustausch innerhalb der Region und über die Grenzen hinweg über Agrarökologie und den Ansatz der Lebensmittelsysteme, Innovation durch Zusammenarbeit, Knüpfen von Kontakten, Sensibilisierung der politischen Entscheidungsträger, Stärkung institutioneller Mechanismen und Stärkung der Kleinbauern an der Basis gesehen.
    • Ein integrierter, ganzheitlicher, gebirgsspezifischer Ansatz wurde ebenso betont wie die Bedeutung einer verstärkten Koordination und Zusammenarbeit. Die Einbindung von mehr politischen Entscheidungsträgern und die Entwicklung eines gemeinsamen Fahrplans wurden als notwendig erachtet, aber auch als Mammutaufgabe, die viel engagierte Koordination und Unterstützung erfordern würde.
    • Es gibt zwar einige vielversprechende politische Maßnahmen, aber ihre unzureichende Umsetzung verhindert, dass sich eine widerstandsfähige und agrarökologische Landwirtschaft effektiver ausbreiten und nachhaltigere Lebensmittelsysteme gedeihen können. Um signifikante Veränderungen zu bewirken, betonten die Interessenvertreter unter anderem, dass die Politikentwicklung im Allgemeinen integrativer werden und bergsensible Ansätze einbeziehen muss, dass die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik verbessert werden muss und dass Schlüsselakteure wie Regierungsbeamte, Lehrkräfte, Landwirte und Verbraucher besser für die Bedeutung gesunder, nahrhafter und vielfältiger Lebensmittel sensibilisiert werden müssen. 
    • Ein Mechanismus auf nationaler Ebene, der alle relevanten Stakeholder umfasst, wurde als notwendig erachtet, um die Koordination und Konvergenz zwischen den verschiedenen Regierungsebenen, den für das Lebensmittelsystem relevanten Abteilungen sowie allen Stakeholdern des Lebensmittelsystems zu stärken, um gemeinsame Anstrengungen für nachhaltige Lebensmittelsysteme voranzutreiben und widersprüchliche politische Ergebnisse zu beseitigen. 

     

    Warum wurde diese Veranstaltung durchgeführt? Was war das Ziel?

    In den letzten 10 Jahren haben die politischen Entscheidungsträger Bhutans, Indiens und Nepals zunehmend erkannt, dass ein Übergang zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Systemen notwendig ist, um die natürlichen Ressourcen zu erhalten und die Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung zu verbessern. Das politische Engagement wurde mit unterschiedlicher Intensität umgesetzt, einschließlich politischer Strategien und Programme mit spezifischen Haushaltsmitteln für Maßnahmen zur Förderung des ökologischen Landbaus und der Agrarökologie. In letzter Zeit haben auch andere Teile der Lebensmittelsysteme, wie Wertschöpfungsketten und Märkte, mehr Aufmerksamkeit von den politischen Entscheidungsträgern erhalten.

    Um auf dieser Dynamik aufzubauen und zu erkunden, wie agrarökologische Lebensmittelsysteme besser skaliert werden können, haben wir diesen zweitägigen interaktiven Stakeholder-Workshop organisiert. Die Veranstaltung brachte Stakeholder von Lebensmittelsystemen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, die ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderungen haben. Wir haben eine Plattform geschaffen, auf der wir zusammenarbeiten und innovative Lösungen finden können, um den Übergang zu nachhaltigeren, agrarökologischen Lebensmittelsystemen zu beschleunigen.  

    Der Workshop ist Teil des Projekts “Scaling up Agroecology in the Himalayas”, das darauf abzielt, einen gemeinsamen Fahrplan zu erstellen, und das auf der digitalen Veranstaltung “Scaling up Agroecology in the Himalayas Together” vom April 2021 (Weitere Informationen unter: https://www.ifoam.bio/news/high-level-policy-experts-discussed-current-situation) sowie auf der Studie “The Mainstreaming of Organic Agriculture And Agroecology in the Himalaya Region” (Verfügbar unter: https://old.worldfuturecouncil.org/the-mainstreaming-of-organic-agriculture-and-agroecology/).

     

    Wird es in Zukunft weitere Veranstaltungen dieser Art geben?

    Dieser Workshop ist nur der erste in einer Reihe von Veranstaltungen für Interessengruppen, die bis Ende 2023 mit einem gemeinsamen Fahrplan abgeschlossen werden sollen. Durch die Ausweitung der Agrarökologie im Himalaya können wir eine Blaupause für nachhaltige Lebensmittelsysteme schaffen, die in anderen Regionen der Welt nachgeahmt werden kann. Darüber hinaus ist dies ein entscheidender Schritt, um unsere gemeinsame Zukunft auf diesem Planeten zu sichern und der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Gesundheit unserer Ökosysteme und das Wohlergehen aller Lebewesen eng miteinander verknüpft sind.

Willkommen beim V. World Organic Forum

Willkommen beim V. World Organic Forum

Wie können die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN (Sustainable Development Goals – SDGs) durch eine Bottom-up-Bewegung erfolgreich in ländlichen Regionen umgesetzt werden? Welche Bausteine bieten die SDGs für die regionale Planung und wie messen wir dies? Worin liegen die Chancen und Mehrwerte der ökologischen Landwirtschaft für die Umsetzung der SDGs in den Regionen der Welt? Wie greift die internationale Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Bundesregierung die praktische Lokalisierung der Agenda 2030 auf? Und welche Potenziale bieten Gemeinschaften starker Frauen, die regenerative Agrarkultur und neue Ansätze einer klimafreundlichen Landwirtschaft für die Verankerung der SDGs im Alltag vor Ort?

Auf dem V. World Organic Forum wollen wir diese und viele weitere Fragen gemeinsam mit hochrenommierten ExpertInnen und ProtagonistInnen des Wandels aus der globalen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik sowie Bäuerinnen und Bauern aus den Regionen der Welt und allen interessierten Menschen diskutieren. Wir werden Best-Practice-Beispiele kennenlernen, neue Lösungsansätze entwickeln und uns gegenseitig inspirieren, um die UN-Agenda 2030 auf den Boden zu bringen!

Das V. World Organic Forum wird vom 27. bis 30. Juni 2022 auf Schloss Kirchberg wieder im Präsenzformat stattfinden.

Die Konferenz wird von Stiftung Haus der Bauern – Akademie Schloss Kirchberg organisiert und vom World Future Council unterstützt.

Unter dem Link können Sie weitere Informationen zur Konferenz finden und sich für die Teilnahme anmelden.

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Gemeinsam für Nahrungssicherheit in den Städten des globalen Südens

Nahrungssicherheit ist ein Schlüsselelement der nachhaltigen Entwicklung. In unserem neuen Bericht empfehlen wir neun konkrete Schritte zur Verbesserung der städtischen Nahrungssicherheit im globalen Süden.

Future Policy Award 2014: Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden

Zusammenfassung Future Policy Award 2014

Der Future Policy Award 2014 hat Gesetze geehrt, die die Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden. In dieser Broschüre stellen wir die Gewinnergesetze vor.

Download der Broschüre

Vorschau

beim World Future Council setzen wir uns dafür ein, dass in der Politik die Interessen zukünftiger Generationen als zentrales Anliegen betrachtet werden. Mit unserem jährlichen internationalen Future Policy Award heben wir die diesbezüglich besten Ansätze und Maßnahmen hervor und bestärken so Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Welt darin, diese umzusetzen. 2014 würdigte der Future Policy Award Gesetze und Maßnahmen, die einen Beitrag dazu leisten, einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen: der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Jede dritte Frau weltweit erleidet im Laufe ihres Lebens Gewalt. Durch die Einschränkung von Entscheidungsmöglichkeiten von Frauen und die Begrenzung ihrer Handlungsfähigkeit zieht das Vorherrschen von Gewalt gegen Frauen ernsthafte Folgen für Frieden und Sicherheit, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung nach sich. Auch werden so sämtliche Bestrebungen um eine zukunftsgerechte Gesellschaft zunichte gemacht. 25 politische Maßnahmen aus aller Welt, die das Leben von Frauen verbessert haben, wurden von internationalen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen nominiert. Gemeinsam spiegeln sie das breite Spektrum bereits realisierter politischer Lösungen auf lokaler, nationaler und länderübergreifender Ebene wider.
Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowohl eine Ursache als auch eine Folge der Geschlechterungleichheit ist und dass zu ihrer Beendigung eine Veränderung von  Geschlechterverhältnissen hin zu einer geschlechtergerechteren Gesellschaft notwendig ist. Umzusetzen ist dies nicht durch ein Gesetz oder eine Maßnahme allein: Die Gewinner des Future Policy Award bieten Inspiration für verschiedene „Puzzlestücke“ innerhalb einer Reihe von politischen Maßnahmen, welche zusammen zu einem Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen führen können.

Agrarökologie stärken für eine Transformation der Ernährungssysteme

Zusammenfassung

Die negativen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft sind seit Langem offensichtlich. Die Agrarökologie bietet zahlreiche Lösungen für die grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme. Das Positionspapier stellt diese Lösungen vor, die Agrarökologie stärken, und ist von dem World Future Council und vielen wichtigen Akteuren der Agrarökologie Debatte getragen.

Download des Positionspapiers

Vorschau

Es ist Bewegung in die internationale Agrarökologie-Debatte gekommen. Immer mehr Menschen aus Bewegungen, Wissenschaft, Organisationen und Verbänden sowie einigen Regierungen haben verstanden, dass ein „Weiter-wie-bisher“ keine Option ist. Das hatte der Weltagrarbericht schon 2009 postuliert. Inzwischen ist die Botschaft angekommen. Die negativen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft sind seit Langem offensichtlich. Beispielhaft zu nennen sind Wasserknappheit, Artensterben, hohe Treibhausgasemissionen, Bodendegradation und Landraub. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Schäden gefährden die bäuerlichen Lebensgrundlagen und die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme an die bereits spürbaren Folgen der Klimakrise. Das Geschäftsmodell der internationalen Pestizid- und Saatgutkonzerne basiert auf dem Konzept der Grünen Revolution, die Erträge durch massiven Einsatz von künstlichem Mineraldünger und Pestiziden zu steigern. Doch dieses System gerät immer stärker unter massiven Rechtfertigungsdruck. Nur noch wenige kapitalkräftige multinationale Konzerne kontrollieren die Märkte vom Acker bis zur Ladentheke, die Übernahme von Monsanto durch Bayer ist
nur ein Beispiel dafür. Die Machtungleichgewichte zwischen großen Unternehmen im gesamten Agrar- und Ernährungssystem und Erzeuger*innen sowie Arbeiter*innen und Verarbeiter*innen nehmen zu und die soziale Ungleichheit steigt weltweit. Die Folgen: Kleinere bäuerliche Betriebe werden vom Markt verdrängt, Menschenrechte von Bauern und Bäuerinnen vor allem im globalen Süden systematisch verletzt, Landarbeiter*innen schuften für Hungerlöhne und sind giftigen Pestiziden ausgesetzt. Laut einemaktuellen Bericht der Vereinten Nationen (UN) sterben 200 000 Menschen jährlich an akuten Pestizidvergiftungen. 99 Prozent dieser Todesfälle ereignen sich in Ländern des globalen Südens. Obwohl die Menge an erzeugten Nahrungsmitteln ausreichen würde, um zehn Milliarden Menschen zu ernähren, ist die Zahl der Hungernden in den letzten drei Jahren wieder gestiegen. Sie liegt auf dem Niveau von vor zehn Jahren. Nach Schätzungen der UN sind derzeit mehr als 820 Millionen Menschen unterernährt – 15 Millionen mehr als im Jahr 2016. Zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt und weitere 1,9 Milliarden Menschen übergewichtig. Das zeigt, dass die gegenwärtigen Agrar- und Ernährungssysteme nicht in der Lage sind, für eine gute Ernährung für alle Menschen zu sorgen. Das belegen auch viele wissenschaftliche Studien. Immer mehr wichtige Akteure wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (Food and Agriculture Organization, FAO), aber auch Regierungen und wissenschaftliche Institutionen stellen chemie- und energiebasierte Intensivierungsansätze infrage. Trotz Milliarden Unterstützung von Regierungen und Stiftungen wie der Bill-und-MelindaGates-Stiftung, wird der Einsatz externer Betriebsmittel wie chemisch-synthetisch hergestellter Düngemittel, Pestizide und Hochertragssaatgut, um damit die Erträge um jeden Preis zu steigern, nicht mehr als Lösung für die Umwelt-, Armuts- und Hungerprobleme angesehen. Das Konzept der Agrarökologie bietet zahlreiche Lösungen für die grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme. Um Agrarökologie zu stärken, müssen die verfehlten Agrar-, Handels-, Forschungs- und Subventionspolitiken grundlegend und schnell geändert werden.

Während der grünen Woche in Berlin: Saal mit Redner und Zuhörern

Der WFC mit agrarökologischen Projekten während der Grünen Woche

Gelungene Berliner Agrarökologie-Veranstaltung während der grünen Woche in Berlin und tolles Medienecho über „Herausragende Agrarökologische Projekte 2019“!

Am 18. Januar 2019 luden wir EntscheidungsträgerInnen zu einer hochrangigen Veranstaltung über vorbildlichen Politik- und Praxisbeispiele zur Stärkung von Agrarökologie während der grünen Woche in Berlin ein. Über 200 TeilnehmerInnen fanden sich in den Räumlichkeiten der Heinrich Böll Stiftung ein, um mehr über die Gewinner des Future Policy Award 2018 und die Herausragenden Agrarökologischen 

Projekte 2019 zu erfahren. Zudem verfolgten zahlreiche Online-Gäste den Event per Webstream.

Während der grünen Woche: Vorstandssprecherin Alexandra Wandel mit Vertretern der Politik

Die Veranstaltung war hochrangig besetzt mit Rednern wie Abram Bicksler von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und Dr. Stefan Schmitz, Leiter Unterabteilung Ernährung, Ländliche Entwicklung, Natürliche Ressourcen, und Beauftragter für die Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Es nahmen auch mehrere namhafte Persönlichkeiten teil, unter anderem: Dr. Dirk Behrendt, Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung des Landes Berlin; Dr. Auma Obama, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Sauti Kuu Foundation und Oumar Bâ, Bürgermeister der Stadt Ndiob, welche als erste Gemeinde im Senegal die agrarökologische Transformation vorantreibt.

Es ist ein kompletter Mitschnitt der Veranstaltung in Youtube auf Deutsch verfügbar

Zur Aufzeichnung

Zudem berichteten verschiedene deutsche Medien über die Veranstaltung, wie zum Beispiel: https://bio-markt.info/kurzmeldungen/positionspapier-bundesregierung-soll-agraroekologie-staerken-37090.html.

Auf der Veranstaltung lancierten wir unsere Auszeichnung Outstanding Practices in Agroecology 2019. Zahlreiche Projekte berichteten ihrerseits über die Ehrung vom World Future Council, wie beispielsweise das Africa Centre for Holistic Management: https://www.savory.global/savory-hub-awarded-for-outstanding-practice-in-agroecology-2019/ oder SEKEM und ACED: https://www.sekem.com/en/sekem-recognized-as-outstanding-practice-in-agroecology-2019/ und https://aced-benin.org/fr/content/aced-gagne-le-prix-outstanding-practices-agroecology-2019 (in Französisch).

Viele Projekte machten eine eigene Pressemitteilung, wie zum Beispiel SEKEM oder auch TMI, berichteten darüber in ihren Newsletters etc.

Weltweite Medienresonanz

Videoausschnit Livestream

Mehrere langjährig engagierte Organisationen zum Thema Agrarökologie berichteten über die Auszeichnung im Allgemeinen, wie beispielsweise in Deutsch die Schweisfurth Stiftung und SID oder in Englisch das EU Bond Project, und viele der langjährigen Partner der Projekte griffen den Faden auf, um über ihre langjährige Unterstützung und Bemühungen zu berichten, beispielsweise Lebensbaum, GLS Bank, Alternativen Nobelpreis, Brot für die Welt, Demeter, World Vision Australia und World Vision Germany, Anthroposophie, World Agroforestry Centre, SQ (Italian), Beating the famine, AFSA, GAIA Foundation, und viele andere.

Besonders stolz sind wir das mehrere unserer geehrten Praxisbeispiele mit der erstmaligen Auszeichnung eine tolle Medienaufmerksamkeit erzielten, wie zum Beispiel:

Unser Einsatz hat sich also wieder mal gelohnt!

Agrarökologie stärken – Der Future Policy Award 2018 Broschüre

Zusammenfassung: Agrarökologie stärken

Agrarökologie stärken – 2018 hat der Future Policy Award Gesetze geehrt, die Agrarökologie umfassend fördern und eine Agrar- und Ernährungswende vorantreiben. In dieser Broschüre stellen wir die Gewinnergesetze vor, unter ihnen das berühmt gewordene 100%-Biolandbau-Gesetz aus Sikkim (Indien), das mit dem Gold-Preis ausgezeichnet wurde.

Download der Broschüre

Vorschau

Unseren Kindern und Enkeln einen gesunden Planeten mit gerechten Gesellschaften zu übergeben, ist das Herzensanliegen des World Future Council. Um dies zu erreichen, identifizieren wir wirksame, zukunftsgerechte politische Lösungen, die sich schon bewährt haben, und fördern deren weltweite Umsetzung. Jedes Jahr wählen wir für den Future Policy Award ein aktuell dringliches Thema, in dem politisches Handeln besonders nötig ist. Ernährungssicherung, Wälder für Menschen, Schutz der Weltmeere, Bekämpfung von Wüstenbildung – dies sind einige der globalen Herausforderungen, die wir mit dem Future Policy Award näher beleuchtet haben. Im Jahr 2018 haben wir gemeinsam mit der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM – Organics International) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Gesetze und politische Strategien identifiziert, die Agrarökologie maßgeblich stärken. Die feierliche Preisverleihung fand am 15. Oktober 2018 in Rom statt. Ein besonderer Dank gilt unseren Unterstützern: dem
Internationalen Grünen Kreuz (GCI), Dutch Organic International Trade (DO-IT) und der SEKEMGruppe, Ägypten. Wir stellen Ihnen hier Gesetze vor, die besonders geeignet sind, Agrarökologie zu stärken. Ein wichtiger Schritt, um die UNO-Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. Wir ermutigen politische Entscheidungsträger weltweit, in ihren eigenen Ländern, Regionen und Städten die innovativen Elemente dieser Lösungen aufzugreifen, um den Wandel hin zu nachhaltigen Landwirtschafts- und Ernährungssystemen voranzubringen.

Der Future Policy Award: Agarökologie stärken

Der Preis Future Policy Award zeichnet Gesetze aus, die bessere Lebensbedingungen für heutige und zukünftige Generationen fördern. Das Ziel des Preises ist es, diese Gesetze weltweit bekannt zu machen, um die Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedvoller Gesellschaften zu unterstützen. Es ist der erste Preis, der Gesetze auf internationaler Ebene auszeichnet. In diesem Jahr wurden 20.000 Experten von internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen, Forschungsinstituten, Behörden, Entwicklungsbanken und vielen anderen Organisationen aufgefordert, Vorschläge einzureichen. Daraufhin wurden 51 Maßnahmen aus 25 Ländern nominiert mit einer großen Bandbreite an Gesetzgebung und Politikansätzen für Agrarökologie. Wir erhielten sechs Vorschläge aus Afrika, zwölf aus Asien, neun aus Europa, 20 aus Südamerika, einen aus Nordamerika und drei internationale Nominierungen. Schließlich wurden 21 politische Maßnahmen evaluiert. Unser Team sprach mit mehr als 100 Experten, um mit ihnen die Eignung der Politiken für den Future Policy Award zu diskutieren.

Der Future Policy Award 2018. Was ist Agrarökologie?

Agrarökologie unterstützt Veränderung hin zu nachhaltigeren, zukunftsorientierten Ernährungsund Landwirtschaftssystemen. Agrarökologie wird verstanden als eine Wissenschaft, als ein Baukasten von Praktiken und auch als eine soziale Bewegung. Prinzipien und Praktiken Agrarökologische Praktiken verfolgen das Ziel, das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren, Menschen und der Umwelt zu verbessern. Sie möchten die Abhängigkeit von externen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Betriebsmitteln reduzieren, die Bodengesundheit verbessern, die Bodenerosion mindern und vieles mehr. Welche konkreten Praktiken und Technologien angewendet werden, hängt jeweils von den örtlichen Gegebenheiten ab und baut auf lokalem Wissen auf. Eine Wissenschaft Als Wissenschaftsdisziplin ist Agrarökologie nicht vorschreibend. Folglich erkennt sie explizit den Wert von partizipativer, von-unten-nach-oben gerichteter Forschung und Wissensvermehrung an. Sie vereint formelle und informelle Innovationsprozesse und kombiniert lokal vorhandenes Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Respekt für Bauern als Wissensbesitzer, als Innovatoren und KoWissenschaftler steht im Zentrum der Wissenschaft der Agrarökologie. Gemeinsam Wissen schaffen Schulen, die von Bauernvereinigungen gegründet wurden und betrieben werden, sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich agrarökologische Wissendurch praktische Erfahrungen weiterentwickelt.
Agrarökologie will wissenschaftliches und praktisches Wissen gemeinsam kreieren. Die Agrarökologie-Webseite der FAO hält ausführlichere Informationen über Agrarökologie bereit: www.fao.org/agroecology/en/

Berlin begrüßt den World Future Council in den Bundestag

Die ehemalige Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, lud unser Ratsmitglied Vandana Shiva und Direktorin Alexandra Wandel in den Bundestag ein, um über den 100%-Biolandbau-Staat Sikkim zu sprechen.

Am Donnerstag, dem 29. November, schenkte Berlin nach einer Woche ungemütlichen Wetters ein Stück Wintersonne, um das Ratsmitglied des World Future Council und weltbekannte Umweltaktivistin Vandana Shiva und unsere Direktorin Alexandra Wandel im Bundestag zu begrüßen. Sie wurden von der ehemaligen Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, MdB, in den Bundestag eingeladen, um über die agrarpolitische Situation in Indien, den ersten 100%-Bio Staat der Welt und den Gold-Gewinner des Future Policy Awards 2018, Sikkim, und die Zukunft der globalen Landwirtschaft zu sprechen.

„Sikkim ist ein gutes Bespiel dafür, dass wir die Welt verändern können, wenn wir den agrarökologischen Weg gehen.”

Vandana Shiva

Ein Einblick in den Bundestag

In einem schlichten aber eleganten Konferenzraum begrüßte Künast ihre Gäste und 30 Zuschauer aus dem Deutschen Bundestag, europäischen Umweltinstituten und der Öffentlichkeit. Schnell wandte sich das Gespräch der Landwirtschaft in Indien zu: ein Land, dessen landwirtschaftliches Gesicht während der Grünen Revolution Mitte des 20. Jahrhunderts tiefgreifend verändert wurde. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel für die extremen Konflikte und Kontraste im gegenwärtigen globalen Nahrungsmittelsystem. Ratsmitglied Shiva beschrieb die Schrecken der ressourcen-intensiven Landwirtschaft in dem Land, auf die sie im Laufe ihrer vier Jahrzehnte Umweltaktivismus immer wieder gestoßen ist. Eine fortlaufende Selbstmord-Epidemie von Hunderttausenden verschuldeter Landwirte, ein cancer train („Krebszug“) aus dem Punjab, dem Rajasthan, und eine aus der Landwirtschaft und in den Drogenmissbrauch vertriebene Jugend, waren einige der Bilder, auf die sie sich berief. Aber die alten Techniken, die auf der reduktionistischen „Lego-Logik“ gentechnischer Methoden basieren, sind als falsch erkannt und von vielen Menschen haben begonnen, diese durch Bio-Agrikultur zu bekämpfen.

„Ein neues Verständnis eines alten Wissens wird die Zukunft der Menschheit sein.”

Renate Künast

In den letzten 45 Jahren hat der Bundesstaat Sikkim im indischen Himalaya den Übergang zur 100% Bio-Landwirtschaft vollzogen. Modellbauernhöfe, Farmer Field Schools und ein generelles Verbot nichtökologischer Lebensmittelprodukte haben dazu beigetragen, dass über 65.000 Landwirte auf 75.000 Hektar zu nachhaltigen, vollständig biologischen Methoden ausgebildet wurden. Die Direktorin der Stiftung World Future Councils, Alexandra Wandel, beschrieb, wie die beispiellose und absolut erfolgreiche Transformation der Region unzählige Vorteile für ihre Landwirte und die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen vor Ort gebracht hat. Außerdem hat sie für einen Tourismus-Boom um 50% und Anerkennung auf globaler Ebene gesorgt. Für diese unermüdliche Arbeit im ökologischen Landbau wurde Sikkim bei der Zeremonie vor 170 Staatsoberhäuptern in Rom mit dem Future Policy Award 2018 in Gold ausgezeichnet. Obwohl 51 andere Nominierungen für den Preis ausführlich recherchiert wurden und andere Politiken aus Dänemark, Ecuador und Brasilien eine Silberauszeichnung erhielten, erwiesen sich Sikkims Bemühungen bei weitem als vorbildlich.

„Ein wirklich visionärer und ganzheitlicher Ansatz in der Landwirtschaft.”F

Alexandra Wandel

Im Rahmen ihrer Arbeit als Bundestagsabgeordnete hatte Künast kürzlich die Gelegenheit, Sikkim zu besuchen, um die bahnbrechende Arbeit mit eigenen Augen zu sehen. Sie sei sehr beeindruckt davon gewesen, wie der Staat öffentliche Gelder einsetzt, um seinen Bürgerinnen und Bürgern im biologischen Landbau Chancen auf ein Leben in Selbstbestimmung, Gesundheit und Würde zu bieten. Dort verschmilzt Wertschätzung von traditionellem Wissen mit der Kompetenz der Menschen in einer Atmosphäre des Respekts vor einander und der Erde.                                                                                      

 

„Sikkim ist das Licht. Der Kampf muss weitergehen. “

Vandana Shiva

Nachdem alle Redner ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit Leidenschaft geteilt hatten, konnte das Publikum seine Fragen stellen. Die Chancen und Risiken der Digitalisierung der Landwirtschaft standen an erster Stelle, und Ratsmitglied Shiva betonte den Unterschied zwischen dem Recht auf Technologie und dem freien Internet auf der einen Seite, und der erzwungenen Digitalisierung der Landwirtschaft auf der anderen. Es sei nötig angesichts der Gefahren einer Kommerzialisierung landwirtschaftlicher Daten zur Verwendung durch große Unternehmen vorsichtig zu sein. „Die Festlegung des Gemeingutes in diesem neuen Kontext”, sagte Prof. Dr. Shiva, “ist äußerst wichtig.”

Eine zweite Person fragte, wie Sikkim auf nationaler Ebene wahrgenommen wurde. Sei dies der Beginn eines Indiens des Biolandbaus? Es gäbe sicherlich andere positive Beispiele, zum Beispiel Bemühungen im Norden des Bundesstaates Ladakh, Biolandbau zu etablieren, so Shiva. Auf nationaler Ebene bestünden jedoch nach wie vor große Hindernisse. Entscheidend sei hier das anhaltende Bekenntnis aller Gesellschaftsschichten zu einer Vision von Nachhaltigkeit.

„Wir brauchen eine echte Debatte in allen unseren Gesellschaften, sonst ist die Zukunft eine Sackgasse. Nur Ernährungsdemokratie wird uns im Jahr 2050 ernähren. “

Vandana Shiva

Vandana Shiva bei der Einladung in den Bundestag

Die Veranstaltung, bei der in den Bundestag eingeladen wurde, fand einen Tag nachdem die Stiftung World Future Council und Ratsmitglied Shiva ins Deutsche Theater eingeladen wurden, um das 60. Jubiläum von Brot für die Welt zu feiern, statt. Am gleichen Tag der Gesprächsrunde, die in den Bundestag gelegt wurde, fanden zwei weitere spannende Veranstaltungen im historischen Babylon Cinema in Berlin statt. Die erste – “Vision for Agriculture 2050” [1] [2] – war eine Debatte zwischen Ratsmitglied Shiva, Norbert Lemken, Direktor der Agrarpolitik von Bayer, und Prof. Dr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Während der Debatte brachte das Publikum seine Unterstützung für Biolandbau und seine Empörung über die Kommerzialisierung von Landwirtschaft zum Ausdruck: es tobte eine Debatte über die Wissenschaftlichkeit von Einsatz von Chemikalien, die Fähigkeit, die Welt zu ernähren, und die Moral hinter dieser monumentalen Aufgabe. Nach einer kurzen Pause, in der sich die Zuschauer mit der Literatur von Vandana Shiva informieren und mit Liam Innis über die Stiftung World Future Council und den Future Policy Award sprechen konnten, ging die Nacht mit der Vorführung von „Unser Saatgut: Wir ernten was wir säen”  weiter. Der Film, in dem Ratsmitglied Shiva eine Protagonistin ist, verfolgt die reiche Geschichte des 12.000 Jahre alten Kulturguts Saatguts, das heute wegen der Aktivitäten der Agrarindustrie vom Aussterben bedroht  ist – und von manchen Menschen mit Leidenschaft geschützt wird.

„Ich denke, es ist an der Zeit, die Pflege, Liebe, Miteinander und unsere Gehirne wieder der Landwirtschaft zu zuwenden.”

Vandana Shiva

[1] https://www.2000m2.eu/de/vandana-shiva-visions-for-agriculture-2050/

[2] https://theworldnews.net/de-news/aktivistin-streitet-mit-konzern-vandana-shiva-vs-bayer-lobbyist

Gesetz aus Sikkim: FPA 2018 Frau mit Kind

Das „100%-Bio“-Gesetz aus Sikkim gewinnt Future Policy Award 2018

„Polit-Oscar“ für nachhaltige Landwirtschaft: Das „100%-Bio“-Gesetz aus Sikkim, Indien, gewinnt Future Policy Award

Weitere Auszeichnungen an Gesetze aus Brasilien, Dänemark und Ecuador

Hamburg/Rom, 12. Oktober 2018 – Die weltbesten Lösungen, Gesetze und Programme zur Förderung von Agrarökologie und nachhaltigen Ernährungssystemen werden dieses Jahr mit dem Future Policy Award, dem „Polit-Oscar“ der Hamburger Stiftung World Future Council, ausgezeichnet. Das „100%-Bio“-Gesetz aus Sikkim, Indien, hat sich gegen 51 nominierte Gesetze aus 25 Ländern durchgesetzt und wird mit dem Future Policy Award in Gold ausgezeichnet. Gesetze aus Brasilien, Dänemark und Quito (Ecuador) erhalten Silber. Der  Preis wird in diesem Jahr in Kooperation mit der UNO-Ernährungsorganisation (FAO) und IFOAM – Organics International verliehen.

Der indische Bundesstaat Sikkim, der diesjährige Gold-Preisträger, ist der erste 100%-Ökolandbau-Staat der Welt. Sikkims Ansatz geht jedoch weit über bloße Öko-Produktion hinaus und hat Land und Menschen nachhaltig verändert: Von der Umstellung auf 100% hat das Land nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial enorm profitiert. Sozio-ökonomische Aspekte wie Verbrauch und Wachstum, kulturelle Elemente wie Gesundheit, Bildung, ländliche Entwicklung und nachhaltiger Tourismus spielen in dem Gesetz eine zentrale Rolle. Bemerkenswert ist ebenfalls das schrittweise Verbot von chemischen Düngemitteln und Pestiziden, mit Unterstützung und Anreizen, um so nachhaltige Alternativen zu schaffen. Von dem Wandel zu 100% Bio haben über 66000 Bauernfamilien profitiert. Der Tourismussektor ist stark expandiert und zwischen 2014 und 2017 um 50% gewachsen. Das Sikkim-Modell ist vorbildlich für die Stärkung von Agrarökologie in Regionen und Staaten weltweit. Das ZDF strahlt am 14. Oktober, am Tag vor der Preisverleihung, den Film „Öko-Rebellen“ aus, eine Dokumentation über den Bundesstaat Sikkim und seine 100%-Bio-Politik.

Drei Silber-Awards werden vergeben an

  • Brasilien, Nationale Politik für Agrarökologie und Ökolandbau (PNAPO, 2012): In den ersten vier Jahren investierte PNAPO rund 364 Millionen Euro in agrarökologische Maßnahmen. Unter anderem wurden etwa 5.300 Gemeinden dabei unterstützt, mindestens 30% ihres Schulessenbudgets für den Einkauf von biologischen und agrarökologischen Produkten von Familienbetrieben aufzuwenden.
  • Dänemark, Nationaler Bio-Aktionsplan: Zusammenarbeiten für mehr Bio (2011-2020, aktualisiert 2015): Durch den Aktionsplan hat Dänemark heute den höchsten Marktanteil für ökologische Lebensmittel in der Welt und die höchsten jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Bio-Lebensmittel. 80 % der Däninnen und Dänen kaufen Biolebensmittel.
  • Ecuador, Quitos partizipatives städtisches Landwirtschaftsprogramm (AGRUPAR, 2002): Zu den beeindruckenden Ergebnissen von AGRUPAR gehören u.a. mehr als 3.600 Stadtgärten, die insgesamt 32 Hektar umfassen; mehr als 21.000 Menschen – 84 Prozent davon Frauen – die in der ökologischen Produktion geschult wurden und die jährliche Produktion von mehr als 870.000 kg Bio-Lebensmittel für die Stadt Quito.

Der Vision Award für zukunftsweisende Politik geht an TEEBAgriFood, eine Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. TEEBAgriFood ist ein bahnbrechender, weltweit anwendbarer Bewertungsrahmen für Lebensmittelsysteme, der erstmalig umfassend alle Vorteile und Kosten aller relevanten Dimensionen (Umwelt, Gesundheit, Soziales, Kultur) der Öko-Landwirtschaft-Lebensmittel-Wertschöpfungskette in einem einzigen Bericht aufzeigt. Damit ist es erstmals möglich die wirklichen Kosten unserer Lebensmittel zu berechnen und auf dieser Grundlage effizientere Politik zu gestalten.

Drei Ehrenhafte Würdigungen des Future Policy Awards werden dieses Jahr vergeben an das philippinische  „Von den Waffen zu den Farmen“-Programm der Stadt Kauswagan (2011), an Los Angeles’ (USA) Beschaffungsprogramm für Gutes Essen (2012), sowie an den Agrarentwicklungsplan der senegalischen Stadt Ndiob (2014).

Ausführliche Informationen zu allen Gesetzen finden Sie hier.

Die Gewinner des Future Policy Awards werden offiziell mit einer Preisverleihung am kommenden Montag, den 15. Oktober 2018, im Rahmen der Welternährungswoche am geehrt.

Ein Live-Webcast wird zur Verfügung stehen: http://www.fao.org/webcast/home/en/item/4874/icode/, Fotos werden auf https://bit.ly/2Et5MI6 eingestellt.

Dieses Jahr wird der Future Policy Award der Stiftung World Future Council in Zusammenarbeit mit der Welternährungsorganisation (FAO) und IFOAM – Organics International ausgerichtet, mit der freundlichen Unterstützung von Green Cross International, DO-IT – Dutch Organic International Trade und der Sekem Group (Ägypten).

Offizielle Stellungnahmen:

„Durch eine Ernährungswende hin zu mehr Agrarökologie können wir den Klimawandel bekämpfen, den Rückgang von Biodiversität stoppen, Armut und Mangelernährung sowie soziale Ungleichheit beenden. Durch ganzheitliche, nachhaltige Politik können wir ein Ernährungssystem schaffen, das Menschen und Mutter Erde gleichermaßen respektiert. Die Gewinnergesetze des Future Policy Awards haben dies auf beeindruckende Weise vorgeführt. Sie zeigen den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern dieser Welt, wie es geht – Zeit, von ihnen zu lernen!“, sagt Alexandra Wandel, Direktorin der Stiftung World Future Council.

„Der diesjährige Future Policy Award ehrt herausragende Gesetze von politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, die Umweltverschmutzung, Armut und Mangelernährung nicht länger akzeptieren wollen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, bessere Agrar- und Ernährungssysteme zu schaffen und haben dabei Unglaubliches erreicht“, so Louise Luttikholt, Geschäftsführerin von IFOAM – Organics International. „Einer von ihnen ist Sikkims Ministerpräsident Pawan Chamling, dessen Vision es war, Sikkim zum ersten 100%-Bio-Staat der Welt zu machen. Er hat gezeigt, wie diese Vision Realität wird, ein Weg, von dem Sikkim außerordentlich ökologisch, sozial und wirtschaftlich profitiert hat. Ein Vorbild, dem man folgen sollte.”

Pressekontakt

Miriam Petersen

Media & Communications Manager, World Future Council

miriam.petersen@worldfuturecouncil.org

T: 040-3070914-19

Über den Award

Unser „Polit-Oscar“, der Future Policy Award (FPA), zeichnet Gesetze aus, die bessere Lebensbedingungen für heutige und zukünftige Generationen fördern. Jedes Jahr wählen wir ein Politikfeld aus, in dem innovative Lösungen besonders wichtig sind. Ziel des Awards ist es, gute Gesetze weltweit bekannt zu machen, um die Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedvoller Gesellschaften zu unterstützen. Der FPA ist der erste Preis, der Gesetze auf internationaler Ebene auszeichnet.

 

Über die Stiftung World Future Council

Die Stiftung World Future Council stellt die Interessen zukünftiger Generationen ins Zentrum von Politikgestaltung. Sie setzt sich für gesetzliche Rahmenbedingungen ein, die heutigen wie zukünftigen Generationen das Leben in einer gerechten und ökologisch intakten Welt ermöglichen. Die Hauptansprechpartner hierfür sind Abgeordnete, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, aber auch Partner aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und internationalen Organisationen. Für eine nachhaltige, gerechte und friedliche Zukunft, in der universelle Rechte respektiert werden, erforscht, identifiziert und verbreitet der World Future Council die weltweit besten politischen Lösungen.