Vielfalt erhalten: 30% bis 2030
Unser Einsatz zum Schutz der Ozeane
Wieviel Ozean braucht der Mensch, wieviel Ozean braucht die Erde? Diese Frage müssen wir uns jetzt stellen, bevor zuviel zerstört ist. Nach Meinung vieler WissenschaftlerInnen müssen 30 % der Meere und möglichst auch 30 % der Landflächen bis ins Jahr 2030 geschützt werde. Nur so können ir die Lebensvielfalt auf diesem Planeten wenigstens zum Teil erhalten. Sonst geht der Raubbau weiter: bereits heute sind die meisten Fischgründe überfischt, viele Haiarten und auch die großen Thunfischarten, wie der Blauflossenthun, sind fast ausgestorben. Darum fordern andere WissenschaftlerInnen wie der berühmte Insektenforscher Edward O. Wilson sogar 50 %. Denn der Klimawandel beschleunigt dieses Artensterben noch.
Das globale Ziel 30 % der Meere unter Schutz zu stellen, kann von der Weltgemeinschaft bei der nächsten Konferenz zur biologischen Vielfalt (CBD) beschlossen werden. Coronabedingt wird diese erst im Herbst kommenden Jahres verabschiedet werden. Um ein Zeichen zu setzen, haben sich einige Staaten inzwischen zur Global Ocean Alliance (GOA) zusammengeschlossen und propagieren die Forderung 30% bis 2030. Dazu gehören u.a. Großbritannien und auch Deutschland. Dies war eines der Ziele die wir im letzten Jahr erreichen wollten.
Etwa 64 % der Meeresoberfläche liegen in internationalen Gewässern. Gerade hier ist es wichtig, große Gebiete unter Schutz zu stellen. Allerding gibt es bisher – außer in der Antarktis – kaum Gebiete, in denen dies rechtlich möglich ist. Es muss erst ein Hochseeabkommen im Rahmen des internationalen Seerechtes geschaffen werden, das den Rahmen u.a. für solche Hochseeschutzgebiete bieten kann. Hier gibt es auch einen klaren Arbeitsauftrag der Vereinten Nationen. Wir arbeiten hier aktiv, zusammen mit einer Reihe anderer internationaler Umweltorganisationen, an einem solchen Hochseeabkommen mit. Leider verzögert sich das im Moment wegen der Pandemie.
Ein anderer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Antarktis und das umgebende Südpolarmeer. Hier sind Schutzgebiete bereits möglich und drei solcher Schutzgebiete sind in der Bearbeitung. Sie sollen gemeinsam mit dem bereits bestehenden Schutzgebiet des Rossmeeres ein Netzwerk von Schutzgebieten bilden. Es gibt hier eine starke Mehrheit der 25 Mitgliedsländer die im Rahmen von CCAMLR, der Konvention zum Schutz der antarktischen Meeresschätze, die die Schaffung dieses Netzwerkes durchsetzen will. Allerdings blockieren zur Zeit noch Russland und China diesen Beschluss. Darum auch unsere Forderung u.a. an die Bundesregierung sich auf höchster Ebene mit allen diplomatischen Möglichkeiten bei den Präsidenten Putin und Xi dafür einzusetzen. Inzwischen hat sich auch der deutsche Bundestag dieser Forderung angeschlossen. Bisher scheint noch nicht soviel passiert zu sein denn diese beiden Länder haben auch dieses Jahr mit ihrer Blockadepolitik weitergemacht – der Antrag zum Schutz des Weddellmeeres ist im Oktober 2020 gescheitert.
Wir fordern daher Frau Merkel und Herrn Maas eindringlich dazu auf hier aktiv zu werden und in ihren Gesprächen mit diesen beiden Regierung die globale Wichtigkeit dieser Schutzgebiete herauszustellen.
Der World Future Council möchte eine Zukunft für gesunde Ozeane. Daher engagieren wir uns auf der CBD, bei CCAMLR und beim Hochseeschutzabkommen und informieren die TeilnehmerInnen über die globale Situation, über Lösungsansätze und versuchen sie dahingehend zu überzeugen, wie notwendig der Schutz großer Teile der Meeresumwelt ist.