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Anna war Praktikantin in unserem Team “Die Rechte von Kindern und Jugendlichen”.  Während ihres Praktikums untersuchte sie die Auswirkungen der Pandemie auf die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Autorin: Anna Taylor, Covid, und ihr? Mentale Gesundheit unter Jugendlichen während der Pandemie

Covid, und ihr? Mentale Gesundheit unter Jugendlichen während der Pandemie

In den letzten 8 Monaten habe ich insgesamt 30 Tage in einer 1- Zimmer Quarantäne zugebracht; zum ersten Mal in meinem Leben: alles neu und alles anders.

Vor zwei Jahren hatte ich mich entschlossen meinen Schulabschluss am United World College in Costa Rica zu machen. Und dann kam Corona dazwischen. Kaum in Costa Rica angekommen, wurde ich in ein Hotel gebracht, wo ich mich in eine 2wöchige Einzelquarantäne begab. Danach lernte ich endlich mein Campus kennen, allerdings nur einen geringen Anteil der Schüler, da der Unterricht nur online stattfand und die meisten Schüler und Lehrer gar nicht on Campus waren. Während dieser Zeiten sind mir, sowohl bei meinen Freunden, als auch bei mir selbst Veränderungen im Verhalten und Einstellung aufgefallen. Seitdem hat mich das Thema beschäftigt, wie die Pandemie das mentale Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt.

Während meines Praktikums beim World Future Council, habe ich mich entschlossen diesem Thema weiter nachzugehen und habe eine Umfrage durchgeführt. Wichtig war mir, einen möglichst globalen Eindruck von der Situation zu erhalten; deshalb habe ich 19 Jugendliche zwischen 13-20 Jahren aus Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Europa befragt.

Dabei bin ich auf folgende Ergebnisse gekommen:

Die Pandemie ist für die meisten Jugendlichen eher eine Phase des Stillstandes, als eine Chance zur
Weiterentwicklung. Die meisten Alltagsaktivitäten fallen weg oder werden ins Digitale verlagert. Dadurch entsteht eine Eintönigkeit, die noch verstärkt wird, dadurch, dass man in den digitalen Medien nach Ablenkung sucht und damit den Großteil seiner Arbeit verbringt.

Ein weiters großes Thema ist die Motivationslosigkeit, die durch den Mangel an Perspektive ausgelöst wird. Interessant dabei ist, dass dieses Phänomen über alle Kontinente hinweg ähnlich bewertet wurde, obwohl die Ausprägung der Pandemie in den Ländern sehr unterschiedlich ist.

Die mentale Belastung der Jugendlichen wird insgesamt unterschätzt. Die wichtigsten Faktoren sind: zunehmende Zukunftsängste, schwächere Beziehungen zu Freunden, wenig Gelegenheiten neue Leute kennenzulernen. Diese scheinen aber im täglichen Leben wenig Gehör zu finden. Insbesondere wird dieses Thema selten von den Jungen adressiert.

Nach 16 Monate Pandemie hat sich auch vieles in meinem Leben verändert: Ich kommuniziere mit vielen meiner Freunde nur virtuell, vermeide Menschlichen Kontakt, aber vor allem hat es mich auf die Bedeutung mentalen Wohlergehens in Bezug auf unsere Gesundheit aufmerksam gemacht.

Ich würde mich freuen, wenn diese kurze Untersuchung zur mentalen Gesundheit helfen könnte, dem Thema mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Einerseits, um eine höhere Akzeptanz für das Themen zu schaffen, andererseits, um sich proaktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen; denn mentale Gesundheit ist genauso wichtig wie physische Gesundheit.

Pura Vida!

Für die Auswertung meiner Umfrage, bitte auf diesen Link klicken:
Covid, and you (1).pdf